Es ist ein großer, bedeutender Schritt im Bereich des kommerziellen Vertriebs von Cannabis-Produkten: Der Mutterkonzern der Biermarke „Corona“ hat vor einiger Zeit 190 Millionen US-Dollar in den Hersteller und Verkäufer von medizinischem Cannabis – „Canopy Growth Corporation“ – investiert. Für diesen Preis erhält „Constellation Brands“ (so der Name des Konzerns) 10% des Cannabis-Unternehmens.
Constellation ist damit das erste Unternehmen, welches Bier, Wein und Spirituosen vertreibt und gleichzeitig groß auf dem Cannabismarkt einsteigt. Viele große Konkurrenten haben aus Image-Gründen bisher eher die Finger von diesem Bereich gelassen.
Canopy Growth selbst ist führender Produzent und Verkäufer von medizinischem Marihuana in Kanada. Laut einem Sprecher des Unternehmens plant man im Falle der möglicherweise zustande kommenden vollständigen Legalisierung im Juli dieses Jahres auch Cannabisprodukte für den Freizeitgebrauch anzubieten.
Der neue Teilhaber scheint zudem Einfluss auf die Produktpalette zu haben, denn wie es scheint, plant man nun sogar ein alkoholfreies, cannabishaltiges Getränk auf den Markt zu bringen. Constellation-CEO Rob Sands begründete die Großinvestition mit dem wachsenden Markt rund um Cannabis und dem enormen Zukunftspotential, welches er ganz klar sieht.
Constellation verfügt im Übrigen über 76 verschiedene Marken im Bereich alkoholischer Getränke. Canopy ist unter anderem Hersteller von Produkten der Marken Spectrum und Bedrocan. Seitens Canopy ist eine Ausweitung ihres Geschäfts auch auf andere Länder weltweit denkbar. Vorausgesetzt sei aber, dass die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen gegeben sind.
So oder so zeigt dieses Beispiel, dass auch bei den großen Unternehmen das Ansehen von Cannabisprodukten steigt und man nicht mehr so gehemmt agiert, wie das noch vor einigen Jahren der Fall war. Dies birgt auch in Deutschland Chancen, dass Unternehmen auf dem CBD-Markt investieren.